POSTED BY soulgreen | Okt, 18, 2015 |

Wenn man 6400km von Zuhause entfernt an einen Ort fliegt, der so anders ist als das, was man kennt und vergleichsweise auf nur wenigen Reiselisten als Ziel notiert ist, erwartet man folglich keinen Menschen, den man aus der Heimat kennt. Umso ungewoehnlicher ist es, wenn man dann jemanden trifft, den so viele andere aus dem TV kennen: So erhalte ich also die Nachricht einer guten Freundin, die mich wissen laesst, dass ein Freund von ihr ebenso in Nepal ist aktuell. Sie connected uns und es stellt sich raus, dass Ricardo der Bruder von Raul ist, seines Zeichens Daily Soap Star Dominik Gundlach, einer der Soehne von dem gefuerchteten Anwalt Joe Gerner.

Die beiden Brueder sind im Land, um ihren Vater zu besuchen, der spanndenderweiser in Nepal arbeitet seit geraumer Zeit, das Land zu sehen und trekken zu gehen. Ich kenne Raul von Club-Bookings. Schon zweimal habe ih ihn als DJ fuer den Kamea Club gebucht. Was fuer ein Zufall, das wir zur selben Zeit im Land sind. Wie klein die Welt dann wirklich ist, zeigt die folgende Begebenheit. Eines Tages geht Raul bergsteigen im Himalaya und trifft auf Michi. Michi war schon mehrfach in Nepal und unterstuetzt auf aehnliche Art und Weise ein Kinderheim, vermittelt Schulpatenschaften, haelt Reiseberichte und engagiert sich enorm fuer ihre mittlerweile zweite Heimat. ‘Travel for Soul’ ist aus diesen Beweggruenden heraus entstanden. Was jetzt kommt,ist kein Zufall, sondern die Verkettung vieler gluecklicher Umstaende und, weil es sowieso kommt, wie es kommen soll: Michi und ich haben einen gemeinsamen nepalesischen Freund.

Man hat an jedem Ort ja immer seinen Lieblingsmenschen. Diese Position hat Tashi in Kathmandu dirket uebernommen, von der ersten Begegnung an. Nichts geht ueber Freunde, ganz egal wo man ist und besonders, wenn man soweit weg von seiner eigenen Struktur ist. Dank Tashi kann ich viel besser netzwerken und mich mit der Stadt, seinen Bewohner sowie Land und Leuten verbinden. Mir reicht es nicht von aussen auf eine Kultur zu blicken, ich muss sie von innen heraus erfahren, mit den Menschen leben, in dem Geflecht verwoben sein. Berufskrankheit wahrscheinlich.

Als Kulturwissenschaftler ist Nepal ein besonders reizvolles Land und ich bin durch mein wiederholtes Wiederkommen mit der Zeit ganz gut verflochten. Zudem weiss ich mittlerweile wie der nepalesische Hase laeuft, hab das Stadtviertel Thamel zu meiner Hood gemacht, aber zurueck zum Thema: Tashi erzaehlt mir also frueher oder spaeter von Michi und ihrer Arbeit, wir connecten uns via Web und telefonisch. Eines Tages sehe ich bei Facebook ein Bild von ihr und Raul oben im Himalaya und denke: krass, dass genau diese beide Menschen sich begegnet sind und sich der Kreis schliesst. Wo? In Nepal. Auf dem Dach der Welt. Dann reise ich erneut ins Land, Raul ist ebenso wieder da und auch Michi ist zurueck. Michi treffe ich sowieso bei Tashi, sein Office ist eine gute Anlaufstelle fuer kleine Meetings, Projektbesprechungen oder auch einfach nur gemeinsamen Milk Teas.

Mit den beiden Bruedern verabrede ich mich in der Buddha Bar, direkt in meiner neuen Hood, drei Minuten Fussweg. Freitag ist der Ausgehtag in Kathmandu, denn Samstag ist der einzige freie Tag der Woche. Samstag ist Holiday, sowie bei uns der Sonntag. Demnach startet die neue Woche hier immer schon sonntags. Der Sonntag ist also der nepalesische Montag. Mit dieser Art von Kalender moechte ich ungern tauschen. Wir befinden uns hier aktuell im Jahr 2072, als ich im April in Nepal war, haben wir Silvester gefeiert. Dieser Freitagabend endet in der Victory Lounge, Highend in Sachen Clubs und Ausgehkultur. Sogar die amptierende Miss Nepal feiert mit uns. Night Report: Bacardi ist mega praesent in dem Laden. Groesser geht das Branding nicht. Der Maenneranteil dominiert ganz klar. Auf Toilette gelten die selben Regeln wie ueberall anders auf der Welt auch: hinten ist das Ende der Schlange. Ich scheue mich nicht, das immer wieder auch Unwissenden beizubringen, denn Anstand und Respekt sind globale Prinzipien wie ich finde. Der Sound ist ganz gut. Wir tanzen.

Im Gespraech stellt sich raus, dass Familie Richter in der guenstigen Situation, ist berufsbedingt Benzin zu beziehen. Ein Riesenglueck in diesen Zeiten. Da ich es mir seit zwei Tagen auf die Fahne geschrieben habe, 1l Benzin zu besorgen, kann ich es kaum fassn, es hier an dieser Stelle gefunden zu haben. Ein Liter klingt wenig, doch fuer mich ist es eine Menge. Damit kann man 25km mit einem Roller fahren, sprich bedeutet es fuer mich immerhin eine Woche rollende Mobilitaet und so einige erreichbare Ziele. Familie Richter ist so lieb und bringt mir zwei Tage spaeter wie versprochen, trotz Abreise-Orga, knappe 2 Liter Benzin, gut getarnt in einer grossen Limo-Flasche, eigewickelt in Papier und dazu in einem Plastiksack versteckt. Ich gebe ihnen zum Dank eine Art Mantra. Bunt gefaerbter Reis, in dem Fall heilig, weil aus den Haenden eines Lamas kommend, den man vor einer weiten Reise, z.B. bevor man in ein Flugzeug steigt, aus dem Papier herausholt und ein paar Teile davon auf dem Boden schmeisst, um dadurch Schutz und Glueck zu erfahren.

Mit den Jungs teile ich mein Mantra gern, denn Benzin ist zur Zeit gefuehlt mehr Wert als Gold. Mit dem Gefuehl genau selbiges zu transportieren, laufe ich mit dem Schatz eingehuellt in Plastik und Papier durch die kleinen Gassen zurueck zu meinen Homies. Dass ich mich jemals so ueber Benzin freuen wuerde… Die Laenge der Schlangen an den geschlossenen Tankstellen, koennt ihr euch nicht vorstellen. Mega lang. Laenger noch. Ich fuehle mich priviligiert, aber denke mir:, jeder ist seines eigenen Glueckes Schmied. Und mein Glueck war der dringend benoetigte Brennstoff in Form dieser goldenen Fluessigkeit. Meine Reise war gerettet. Tausend Dank an dieser Stelle nochmal an meine Retter! Wenn man hat, kann man auch geben, ist eine sehr lobenswerte Einstellung. Ich bin dankbar und schicke Gruesse raus an meine Berlin-Kathmandu-Connection.

Learning: Die Welt ist kleiner noch. Es kommt immer anders als man denkt. Andere Laender, andere Kalender. Den besten Mojito der Stadt gibt es in der Buddha Bar. Papa Richter ist der Party Loewe. Sein Kumpel Helmut (alter Berliner, doch seit ueber 40 Jahren in Carlifornien lebend) ist mit guten 70 Jahren auch super in Partylaune: Enjoying life is not a question of age. Jewel ist ein cooles Maedchen. Welch Gewinn, sie in dieser Nacht kennengelernt zu haben. Nach einem Fanta-Bier, zwei Mojitos, einem roten Shooter, zwei Cuba Libres und eineinhalb Vodka Red Bull sollte ich nicht mehr rappen. Der Hangover dieser Nacht am naechsten Morgen ist jedoch kein Learning, sondern nur logisches Konsequenz der Spirituosenauswahl. Mario und Luigi, it was a pleasure to meet you guys. What a funny night. Ich lache immer noch ueber den ‘ausversehen call’ und ueber ‘german embassador on board’.

Conny Shiva, 10.10.2015, Thamel, Kathmandu

 


 

Green Shiva Nepal Blog 4 – Meeting the unexpected in Kathmandu

When you are 6400km away from home at a place which is so so different as the world you are normally living in and which name you will not found on many travel lists, you are not expecting anyone you know. The more strange it is, when it happened, so it did. In this case a german tv star, known from a daily soap called: good times, bad times. I booked Raul twice as a dj for the kamea club, the reason why we know each other. A good friend of mine from Berlin, just messaged me that a friend of her is in Nepal, too. She connected us and this boy was Raul s brother. The both brothers are here to visit their father, who is working in Kathmandu for the GIZ, doing economically support for the nepali country. So of course i ve catched them up. So we had a funny outgoing friday night in the touristic center of the town, called: Thamel. While talking i recognised that they have fuel, beacuse of theis fathers working position, so i d took my chance. Since the last days i was on the organising-one liter of petrol-mission and in this moment my mission was completed. Two days later this warm-hearted family brought a hidden bootle of nearly 2 liters of the fuel to my place, saved my holidays like this and really made me and our scooty happy. That means to be mobil for the next week an that i can doing my stuff around the city. Halleluja!

Recap: The word is more than little. Big thanks goes out to my Berlin-Kathmandu-Connection. Best mojito of Kathmandu city is served at Buddha Bar. What a pleasure to meet Jewel this night. She is also doing social work, so we will meet later on for some charity exchanges and btw, hanging around and always have some fun.

Conny Shiva, 10.10.2015, Thamel, Kathmandu

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